Zusammenfassung: Steigende Datenmengen und die Nutzung von digitalen Werkzeugen stellen immer größere Anforderungen an die Datenhaltung im Forschungsprozess. Fördergeber verlangen zunehmend Angaben zum Umgang mit Forschungsdaten oder einen Datenmanagementplan. Verlage bitten vermehrt um die Bereitstellung der Publikationen zugrunde liegenden Daten. Forschungsdatenmanagement hilft Ihnen dabei, die Prozesse der Datenhaltung zu optimieren.
Inhalt

Was ist Forschungsdatenmanagement (FDM)?

Das Management von Forschungsdaten umfasst Maßnahmen zur Organisation, Bewahrung und Dokumentation der Daten. Es zielt darauf, Daten auch nach Projektende zugreifbar, verstehbar und somit nachnutzbar zu halten.

FDM behandelt die Themen

  • Datendokumentation (Metadaten)
  • Datenorganisation (Dateiformate, Datenaustausch)
  • Datenspeicherung und -archivierung
  • Rechtliche Aspekte (Urheberrecht, Datenschutz, Lizenzierung)
  • Datenpublikation (Repositorium, Datenzentren, Persistent Identifier (PID))

Welche Daten werden betrachtet?

Digitale Forschungsdaten fallen in allen Disziplinen in vielen verschiedenen Formaten an. Je nach Fachrichtung können dies beispielsweise Laborwerte, Messdaten, Umfragedaten, Texte, Videos, Digitale Editionen, Bibliografien, Software oder Präsentationsumgebungen sein. FDM betrachtet alle digitalen Daten, die entweder Grundlage der Forschung (Quellen, Messwerte), Arbeitsdaten und Werkzeuge (Software, Bibliografien) oder das Ergebnis der Forschung (Daten, die einer Publikation zugrunde liegen) sind.

Warum sollte ich FDM betreiben?

  • Eine Backup- und Archivierungsstrategie schützt Sie vor Datenverlust und stellt eine langfristige Nutzung der Daten sicher.
  • Absprachen zur Datenstruktur und Versionierung sorgen für einen problemlosen Datenaustausch in Ihrer Arbeitsgruppe.
  • Rechtliche Probleme können rechtzeitig identifiziert werden, beispielsweise vor der Erhebung personenbezogener Daten.
  • Die Berücksichtigung fachlicher Standards und Datenformate erleichtert die Nachnutzung Ihrer Daten.
  • Die Anforderungen der Fördergeber und Verlage werden berücksichtigt. Ein Überblick über Aufwand und Kosten ermöglicht es, Förderung für FDM zu beantragen.
  • Daten, die zeitintensiv und mit hohen Kosten entstanden sind, können nachgenutzt werden.
  • Die Publikation von Daten kann den Impact Ihrer Forschung erhöhen (Datenzitation).
  • FDM ist Teil der guten wissenschaftlichen Praxis und sichert Transparenz, Reproduzierbarkeit und Qualität Ihrer Forschung.1

Was bietet die RUB Ihren Forschenden?

Das Rektorat der Ruhr-Universität Bochum hat IT.Services und die Universitätsbibliothek mit der Evaluation und Etablierung einer nachhaltigen Infrastruktur für das Forschungsdatenmanagement beauftragt. Es wurde eine gemeinsame Servicestelle, die Research Data Services (RDS), eingerichtet, um Forschende bei allen Fragen des Datenmanagements zu unterstützen und eine Basisinfrastruktur für das Forschungsdatenmanagement aufzubauen.

Die Ruhr-Universität Bochum hat darüber hinaus Leitlinien zum Forschungsdatenmanagement verabschiedet.


  1. Deutsche Forschungsgemeinschaft (2019): Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Kodex